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DJ Sprinkles: Midtown 120 Blues
 
- Holger Klein


In Spex (Germany), Issue 319, March 2009.

 
"There must be a hundred records with voice-overs asking 'What is house?'. The answer is always some greeting card bullshit about life, love, happiness ..." - mit diesen Worten eröffnet Terre Thaemlitz unter seinem Pseudonym DJ SPRINKLES das womöglich erste Diskurs-Deep-House-Album aller Zeiten. "Midtown 120 Blues" (Mule Musiq) reflektiert die goldene ära der House-Musik in New York, Thaemlitz blickt zurück auf seine Zeit als DJ im Transen-Club "Sally's II" in den frühen Neunzigern. Vor allem aber stellt er das Bild, das die Szene von sich selbst hatte, und das, was in der verklärten Wahrnehmung von heute davon ankommt, vehement in Frage. "House is not universal, it's hyper-specific", heißt es im Intro von "Midtown 120 Blues". Letztlich kreist Thaemlitz dabei vor allem um sich selbst und seine eigene Lage im damaligen New York: "House wasn't so much a sound as a situation. The majority of DJs, DJs like myself, were nobodies in nowhere clubs - unheard and unpaid." Man mag ihm nicht immer folgen, trotzdem ist "Midtown 120 Blues" auch und gerade in musikalischer Hinsicht eines der spannendsten Alben, das House je hervorgebracht hat. Der vom Label zitierte DJ Koze siedelt es zwischen Larry Heard und Brian Eno an - dem ist nichts hinzuzufügen.